Die Mbagathi Rudolf Steiner Schule wurde 1989 als erste Waldorfschule Ostafrikas gegründet und hat sich von Anfang an der Aufgabe verschrieben, besonders unterprivilegierte Kinder zu fördern. Die Kinder und ihre Familien kommen größtenteils aus Ongata Rongai, einer Stadt südlich von Nairobi. Viele der Familien sind aus allen Teilen Kenias dorthin übersiedelt, in der Hoffnung Arbeit zu finden. Die vielen Blechhütten in und um Ongata Rongai, in denen kinderreiche Familien wohnen, ohne Strom und fließendem Wasser, zeigen, dass sich dieser Traum für die meisten nicht erfüllt hat. Die Familien leben mit AIDS, Alkohol und Drogenabhängigkeit. Die Angst vor einer Zukunft in Armut mit wenig Aussicht auf eine Veränderung ist das größte Hindernis und macht das Leben für die Familien und besonders für die Kinder unerträglich.

 

Spendenkonto in Österreich:
HERMES-Österreich
AT86 1953 0001 0063 0000

Betreff „Mbagathi Schule Kenia“

Rosmarie Bluder
(ehrenamtliche Finanzberaterin der Schule)
bluder@aon.at

www.steinerschoolmbagathi.co.ke

Heute besuchen 350 Kinder die Mbagathi Schule und den Kindergarten, 120 wohnen im schuleigenen Internat. Die meisten der Internatskinder sind Waisen oder kommen aus schwierigen Verhältnissen und haben niemanden, der sich um sie kümmert. Hier finden sie eine neue „Familie“, die sie beschützt und sich um ihr seelisches Wohl kümmert. Sie sind sieben Tage die Woche im Internat und gehen nur in den Schulferien nach Hause, wenn sie denn ein Zuhause haben. Die meisten der 350 Kinder kommen aus Familien, wo der Mangel an Essen immer präsent ist, daher ist das tägliche Schulessen extrem wichtig für ihre Entwicklung. Alle Kinder und alle Mitarbeiter erhalten täglich zwei warme vollwertige Essen, Vormittag ein Porridge aus Hirse und zu Mittag ein vollwertiges Mittagessen mit Ugali (Maismehl) oder Reis und Hülsenfrüchten und Gemüse. Die Schule verfügt über eine kleine Farm, über die Jahre hat sich diese zu einer biologisch-dynamischen Landwirtschaft entwickelt und steht heute als Beispiel für nachhaltige Entwicklung in Ostafrika. Das Gemüse versorgt die Schulküche, auch wenn es noch nicht genügt, um den ganzen Bedarf zu decken. 8 Kühe sorgen dafür, dass die Internatskinder frische Milch bekommen.

45 Mitarbeiter helfen mit, dass die Schule ein Ort des Wohlfühlens ist. Einige Mitarbeiter wohnen auf dem Schulgelände, was der Schule ein Gefühl von einem Zuhause verleiht. Das Lehrerkollegium besteht ausschließlich aus kenianischen Lehrern, dazu kommen noch die ebenfalls kenianischen MitarbeiterInnen im Büro, die Köche und Köchinnen, die Fahrer der Schulbusse, die Reinigungsfrauen, die Landwirte, der Hausmeister, die Internatseltern und nicht zu vergessen die Wachmänner, die die Schule bei Tag und bei Nacht vor Eindringlingen und vor Tieren beschützen.

Die Schule befindet sich auf einem acht Hektar großen Grundstück im weiten Massailand, direkt am Nairobi Nationalpark. Zebras, Büffel, Impalas, Giraffen, Nashörner, Antilopen… was wir Europäer uns alles von einer Safari erwarten, kann hier bestaunt werden. In der Nacht kann man das Gebrüll der Löwen, das Heulen der Hyänen oder auch das Getrampel eines rennenden Nilpferdes hören, denn der Nationalpark ist auf dieser Seite offen, um es den Tieren zu ermöglichen, ihren jährlichen Wanderungen nachzugehen. Da ist es schon beruhigend zu wissen, dass Tipateh, der Massai, am Eingangstor wacht.

Die Waldorf-LehrerInnenausbildung

Seit Jahren findet an der Rudolf Steiner Schule Mbagathi die wichtige Ausbildung der WaldorflehrerInnen für ganz Ostafrika (Kenia, Tansania, Uganda, Madagaskar) statt. Die Module werden dreimal im Jahr angeboten und finden während der Schulferien statt, damit die 40 bis 50 Auszubildenden und die AusbildnerInnen im Internat der Schule übernachten können. Die LehrerInnenausbildung, mit ihrer bunten und kreativen Herangehensweise, ist sehr erfolgreich. Sie wird von erfahrenen AusbildnerInnen, die hauptsächlich vom „Centre for Creative Education“ in Südafrika kommen, und einer wachsenden Anzahl von erfahrenen LehrerInnen aus Kenia, organisiert und durchgeführt. Dieser Impuls hat den Grundstein für soliden Unterricht in den Klassenzimmern und für die Entwicklung der Waldorfschulbewegung in Ostafrika gelegt. Er führte dazu, dass die Steiner-/Waldorfschulen in Ostafrika heute von talentierten, enthusiastischen, jungen, einheimischen LehrerInnen getragen werden, welche die Idee und die Zukunft dieser besonderen Schulbildung ergriffen haben.

Wenn Kenianer etwas erreichen möchten, organisieren sie eine „Harambee“, was soviel bedeutet wie „gemeinsam etwas bewirken“. Das ist ein alter, tief verwurzelter Brauch in der afrikanischen Kultur, um eine Gemeinschaft zu unterstützen und damit scheinbar Unmögliches möglich zu machen.

Werden Sie ein Teil dieser Gemeinschaft.