Die Waldorfpädagogik fördert kognitive, kreative, praktische und soziale Fähigkeiten. In diesem Sinne werden Schlüsselqualitäten wie Teamfähigkeit, Kreativität und die Fähigkeit, prozessual zu denken gleichermaßen gefördert.
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Leistungsbeurteilung
Wir setzen erfolgreich auf Motivation, Ermutigung und konstruktives Feedback. D.h. die Kinder und Jugendlichen entwickeln ihre Initiative und Leistungsbereitschaft nicht aufgrund von Leistungsdruck, sondern aus einer gesunden Motivation heraus. Bei der kontinuierlichen Leistungsbeurteilung während des Schuljahres und im Jahreszeugnis kommen wir ohne Noten aus. Dafür enthält das Jahreszeugnis eine umfangreiche und aussagekräftige verbale Beurteilung, die sich sowohl auf den individuellen Lernfortschritt in den einzelnen Fächern, als auch auf die persönliche und soziale Entwicklung bezieht.
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Kontinuitätin der Betreuung
Ohne Schulwechsel bleiben die Schüler von der ersten bis zur zwölften Klasse in ihrem Klassenverband. In der Unter- und Mittelstufe werden sie von ihrer Klassenlehrerin bzw. ihrem Klassenlehrer begleitet. Die Klassenlehrer unterrichten die Kinder in den Kernfächern und fördern sie, indem sie ihre individuellen Stärken und Potenziale gezielt stärken. Ihre Aufgabe ist es, das Kind durch acht Jahre der Pflichtschulzeit als vertraute Autorität zu führen.
In der Oberstufe soll der Lehrer die Funktion des Partners und Vermittlers von Wertinhalten erfüllen. Deshalb wird der Klassenlehrer ab der 9. Schulstufe vom Fachkollegium abgelöst. Als Vertrauensperson und Ansprechpartner für Oberstufenschüler und Eltern betreut ein Tutor die Klasse.
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Der Epochen-Unterricht
Die Lernfächer werden in wiederkehrenden 3- bis 4-wöchigen Lerneinheiten (Epochen) erarbeitet. Durch den Epochenunterricht, der die ersten beiden Unterrichtsstunden umfasst, wird eine besonders intensive, gründliche und vertiefende Auseinandersetzung mit dem Lernstoff ermöglicht. In Epochenfächern, die regelmäßiges Üben erfordern (Deutsch, Mathematik etc.), erhalten die Schüler zusätzlich den gewohnten wöchentlichen Unterricht.
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Projekte undPraktika
In der Oberstufe wird der Unterricht durch Projekte und Praktika ergänzt und vertieft. Auf diese Weise können Arbeitswelt und Gesellschaft konkret erfahren werden. Auf dem Lehrplan stehen ein Landwirtschafts- und Forstpraktikum, ein Feldmesspraktikum, ein Betriebspraktikum und ein Sozialpraktikum. Darüber hinaus werden verschiedene Berufspraktika auf regionaler, nationaler und europäischerer Ebene angeboten. Diese werden durch das EU-Programm "Lebenslanges Lernen - Leonardo da Vinci" ermöglicht.
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Auslandsaufenthalte
Weltweite Schüleraustauschprogramme in den oberen Schulstufen bieten den Jugendlichen Gelegenheit, die erlernten Fremdsprachen anzuwenden und den Sprachschatz zu erweitern. Darüber hinaus wird durch die Horizonterweiterung auch das Verständnis für fremde Kulturen gefördert. Neue Perspektiven stärken das Selbstbewusstsein und sind damit ein wichtiger Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung.
Seit 1999 finden mit Unterstützung des EU-Programmes „Comenius" auch Klassenaustausche mit europäischen Schulen statt. Sie sollen dazu beitragen, die bisherigen Grenzen zu überwinden - Landesgrenzen, kulturelle Grenzen und Grenzen im Kopf.
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Schul-Theater
Die sozialpräventiven und förderlichen Sekundäreffekte des Theaterspielens sind bekannt. An Waldorfschulen wird das Schultheater als Lern- und Ausdrucksform seit jeher gepflegt. Von der ersten Schulstufe an erarbeiten die Schüler Theaterstücke. Was mit kurzen Stücken in deutscher Sprache beginnt, findet in der Mittel- und Oberstufe mit fremdsprachigen Produktionen eine anspruchsvolle Fortsetzung. Dadurch werden Spiel- und Freiräume für ein neues Selbsterleben und Rollenverständnis geschaffen und ästhetische und kulturelle Zugänge zur Welt eröffnet.
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Schulabschluss und Studienberechtigung
Die Waldorfschule endet nach der 12. Klasse mit einer umfangreichen Abschlussarbeit. Das 13. Jahr (Maturajahr) wird in Kooperation mit der Abendschule (Bachmann Gymnasium) innerhalb eines weiteren Jahres abgelegt.