Literarische Lichtblicke

Durch glückliche Umstände hat uns Tove Grolisch dazu verholfen, dass uns die Schriftstellerin Maja Haderlap in der Schule besucht hat, um mit den Schüler:innen der 10. bis 12.Klasse in ein intensives Gespräch zu Fragen einzutauchen, die in der 10.Klasse durch das gemeinsame Lesen des Buches: „ENGEL DES VERGESSENS“ entstanden sind.
Diese außergewöhnliche, exklusive und atemberaubende Begegnung hat den Lauschenden, Fragenden und sich in die Antwort Tastenden die Geschichte eines kleinen Mädchens, einer Familie und eines Volkes auf besondere Weise nähergebracht.

Im Nachklang des unvergesslichen Besuchs der Ingeborg Bachmann Preisträgerin aus dem Jahre 2011 gab es einen regen Austausch in den Klassenzimmern und anschließend schrieb jede/ r SchülerIn eine Reflexion.
Eine von diesen Texten mit kreisenden Gedanken wird hier nun stellvertretend für alle abgedruckt, denn in Wirklichkeit gäbe es viel, viel mehr Texte, die deutlich die Sehnsucht der jungen Menschen ausdrückt, die die Geschichte des eigenen Landes besser verstehen wollen, um auch die eigene Identität in Raum und Zeit bewusster kreieren zu können.

Auszug aus dem Epochenheft von Lena-Ronja Abl aus der 11. Klasse:

a.) Themen, die besprochen wurden:
Konflikt der Kärntner Slowenen sowie der Ortstafel-Konflikt/2.Weltkrieg /Partisanen /Widerstand in der NS-Zeit /Ausgrenzung/Verzweiflung/Verarbeitung der Vergangenheit/Antisemitismus/Alkoholismus /Generationskonflikt/das Verhältnis zur eigenen Familie/ Umgang mit dem Tod / literarische Schreibprozesse …

b.) Persönliche Reflexion:
In der Begegnung mit Maja Haderlap sind zahlreiche Themen zum Vorschein gekommen .Beeindruckend war die Geschichte und die Hürden, die die Autorin hinter sich gebracht hat und ihre starke Haltung. Es war persönlich für mich inspirierend, wie Frau Haderlap mit dem Thema Familie umging.Ihre Offenheit und aber auch die ambivalente Wechselbeziehungen zu Menschen, die man trotz schrecklicher Geschehnisse liebt und jene doch auch Teil und Grundpfeiler von der eigenen Identität sind.(…) Auch wenn ich das Buch nicht gelesen habe, bin ich in die Welt des Romans hineingezogen worden. Eine Welt, in der nichts Schwarz/Weiß ist und die, die Autorin mit differenzierter Liebe und Kritikfähigkeit zum Leben erweckt hat.